Heute ist es soweit: heute startet der Blog HummelHeim! Das Thema ist der Umbau und die Verschönerung unseres „Gartens“, der erst einer werden muss. Ca. 1000 m2 feinste Buckelpiste voller Unkraut sollen umgewandelt werden und dabei drei Ansprüche erfüllen: 1) pflegeleicht, da die Fläche zu groß ist, um sie neben einem Vollzeitjob jeden Tag stundenlang zu pflegen, 2) bezahlbar, da Pflanzen sehr teuer werden können, wenn man eine so große Fläche bepflanzen will, 3) naturnah, sodass sich vor allem Insekten und Vögel, aber auch anderes Getier wohl bei uns fühlen. Über unsere tierischen Mitbewohner und Besucher werde ich immer mal wieder berichten.
Die Ausgangslage
- Wir sind keine Gärtner, sondern erarbeiten uns alles selbst und fangen gerade erst mit dem Thema an. Daher wird es vorkommen, dass wir Fehler machen: die Pflanzen falsch benennen, den falschen Standort wählen, Pflanzen falsch kombinieren usw. Natürlich lesen wir uns so gut wie möglich vorher ein und lassen uns beraten, aber alles lässt sich nicht planen. Dies ist also auch kein Blog, in dem erklärt wird, wie man es richtig macht.
- Wir haben zwei Freigängerkatzen, die sich natürlich auch zu Hause fühlen sollen. Die Vögel sollen sie allerdings in Ruhe lassen, daher werden wir immer darauf achten, dass diese sich verstecken können, hohe Nist- und Futterplätze einrichten usw.
Rundgang durch den Garten
Wir treten aus der Terrassentür auf eine blanke Betonplatte. Dort steht ein Gartentisch mit Stühlen, ein Grill und ein paar Töpfe mit Blumen. Rechts davon liegt Schotter mit einer Folie gegen das Unkraut. Daneben steht der Rohbau einer Bar aus Holz, die wir selber bauen. Hinter der Bar wachsen eine riesige Tanne, ein Kirschlorbeer und ein Orangenblumen-Strauch.


An der linken Seite des Grundstücks steht eine lange, dichte Buchenhecke. Davor stehen eine Vogelkirsche, ein Rhododendron (den wir dankenswerterweise geschenkt bekommen haben), ein Haselstrauch, zwei Kirschlorbeer-Sträucher, eine Birke und eine Zierkirsche. Die Bäume sind zum Glück alle gesund und stehen an guten Standorten (z. B. nicht zu nah am Haus). Damit bildet das Ganze unser „Vogelparadies“: viele kleine Singvögel leben und nisten in der Hecke, in der Birke hängt seit diesem Jahr ein Nistkasten, der bereits innerhalb von 20 Minuten bewohnt war, und in dem es schon seit zwei Wochen lauthals piepst. Unter der Birke steht auf einem alten Baumstumpf eine Vogeltränke und in der Zierkirsche hängen Meisenknödel. Vor der Zierkirsche steht ein altes, katzensicheres Futterhäuschen.
Gegenüber von der Terrasse ist nur Wildnis und alte Baumstümpfe. Dort standen bei unserem Einzug ca. 20 Fichten, die alle schon gute 15 Meter hoch waren. Leider war in alle Bäume der Borkenkäfer eingezogen. Außerdem standen die Fichten viel zu nah nebeneinander. Alle Bäume waren daher schon kahl und morsch und mussten nach und nach gefällt werden. Alles in Eigenarbeit, was entsprechend mühselig war. Zwischen den Fichten gab es vorher eine dichte Brombeerhecke mit zentimeterlangen Dornen. Auch diese wurde mittlerweile entfernt, auch wenn sie sich vom Nachbargrundstück immer wieder ausbreiten will. Auch ein alter Holzschuppen steht noch gegenüber dem Haus.


Rechts daneben stehen noch weitere kaputte Fichten, die noch gefällt werden müssen. In einer der höchsten Fichten haben allerdings letztes Jahr Turmfalken gebrütet. Aus diesem Grund (und natürlich, weil auch andere Vögel momentan darin nisten) werden diese erst im Herbst oder Winter gefällt. Außerdem stehen auf der Grundstücksgrenze, an welcher auch ein kleiner Bach verläuft, einige hohe Koniferen, in denen sich auch die Vögel gerne verstecken und nisten. Diese sollen also stehen bleiben. Davor steht ein riesiges altes Gewächshaus und ein Apfelbaum. Ein paar Meter Wildblumenwiese und Sonnenblumen habe ich dieses Jahr zum zweiten Mal dort ausgesät. Dort steht auch ein selbstgebautes Insektenhotel. Hinter dem Gewächshaus steht noch unser Kompost, den wir mit vier Personen fleißig befüllen. Im Gewächshaus bauen unsere Nachbarn im Sommer viel Gemüse an, und im Winter lassen sie ihre exotischen Pflanzen dort überwintern.


Der komplette Rest des Grundstücks besteht aus Wildwuchs! Gras, Löwenzahn, Gänseblümchen, Brennnesseln, Disteln, Holunder, Efeu, Giersch und unzählige Pflanzen, deren Namen ich nicht kenne. Das Gelände selbst ist buckelig und fällt stark nach hinten ab.
Was sind die Pläne?
Wir treten aus der Terrassentür in einen Wintergarten. Rechts davon ist eine Terrasse aus Holzfliesen mit Liegestühlen, einem Grill und einigen Töpfen mit Blumen und Kräutern. Rechts daneben liegt die Bar aus Holz.
Links von mir hat sich nicht viel geändert: dort haben nach wie vor viele kleine Vögel ihr Heim zum Verstecken und Nisten mit einem reich gedeckten Büffet.
Mir gegenüber ist ein Wall aus Erde aufgehäuft, welcher dicht bepflanzt ist. Hier stehen heimische Pflanzen, sowohl hoch gewachsene Sträucher wie Weißdorn, als auch bunte Stauden wie Lavendel und Fetthenne. Diese blühen abwechselnd, sodass es von Frühjahr bis Herbst bunt ist, und Insekten das ganze Jahr versorgt sind. Außerdem stehen dort zwei oder drei hohe Bäume, die Schatten spenden und Nistplätze bieten. Auch diese sind heimisch und blühen im Frühjahr. Nur sollten sie im Frühjahr weder zu viele Pollen produzieren, noch im Herbst zu viele Früchte abwerfen. Eine Kastanie beispielsweise steht dort leider nicht. Außerdem befindet sich mitten zwischen den Sträuchern eine kleine Sitzmöglichkeit, sodass man im Sommer einen kühlen Schattenplatz findet. Der Holzschuppen ist vielleicht noch da, vielleicht aber auch nicht.
Rechts von mir gibt es hinten eine „wilde Ecke“ mit einem losen Steinhaufen und viel Unkraut. Hier darf die Natur machen, was sie will, solange sie in dieser (großen) Ecke bleibt. Die Fichten dahinter wurden gefällt, auch wenn das bedeutet, dass der alte Efeu leider auch weichen musste. Aber kranke Bäume sind aus meiner Sicht nicht sinnvoll, und es sind während Stürmen bei uns schon diverse morsche Bäume umgekippt. Stattdessen stehen dort gesunde und starke Bäume, die noch etwas klein sind, aber bestimmt noch kräftig wachsen werden. Im Gewächshaus züchten die Nachbarn noch immer ihr Gemüse, wofür sie gerne den Kompost nebenan als Dünger nutzen. Der Apfelbaum steht nach wie vor in einer Wildblumenwiese, genau wie das Insektenhotel.
Der Rest des Gartens besteht aus Wiese, die einfach regelmäßig abgemäht wird. Auch hier darf ab und zu ein Unkraut sprießen, aber nach Möglichkeit nicht zu viel.
Ein langer weiter Weg, den ich gerne dokumentieren möchte.